Gartenpflege im Herbst

Die Tage werden langsam kürzer, die Luft wird kühler und morgens liegen dicke Nebelschwaden über den Wiesen. Der Herbst steht vor der Tür und es ist wieder an der Zeit, den heimischen Garten langsam aber sicher auf die kalte Jahreszeit vorzubereiten. Doch wo soll man bloß anfangen? Wir haben die wichtigsten To Do's für’s Gärtnern im Spätsommer zusammengefasst:

 

Rasenflächen auf den ersten Frost vorbereiten

Sobald die Temperaturen langsam sinken, können Rasenflächen wieder auf die optimale Höhe von 5 cm gemäht werden.

Sollten Sie Moos oder störendes Unkraut entdecken, kann der Rasen noch bis Ende Oktober vertikutiert werden. Nach dem Vertikutieren sollten Sie unbedingt darauf achten, das gelöste Pflanzenmaterial zu entfernen.

Im Laufe des Jahres haben sich unschöne, kahle Stellen im Rasen gebildet? Jetzt ist die perfekte Zeit zum Ausbessern. Denn im Herbst ist der Boden noch warm und dank zunehmender Regengüsse ist eine ausreichende Bewässerung der Flächen gesichert. Temperaturen zwischen 16 und 23 Grad eignen sich am besten für die Aussaat von neuem Rasen. Um den Boden optimal auf das Saatgut vorzubereiten, sollten Sie zu einem speziellen, stickstoffarmen Herbstdünger greifen. Ist die Saat ausgesät, dauert es je nach Rasenart und Wetterlage ca. 28 Tage bis die neuen Halme sprießen.

Ihre Rasenflächen sind von kahlen Stellen verschont geblieben, allerdings können Sie hier und da graubraune Flecken ausmachen? Die Ursache dafür kann Schneeschimmel sein – eine Pilzerkrankung die mit Schnee im Winter nicht viel zu tun hat, sondern ab September auftreten kann. Hohe Luftfeuchtigkeit und kühle Temperaturen sind der perfekte Nährboden für diese Art von Pilz. Um einem Befall vorzubeugen, sollten Sie zu kaliumhaltigen Düngern greifen, um den Rasen nachhaltig zu stärken. Zudem sollten Sie Ihre Rasenflächen regelmäßig von herabfallendem Herbstlaub befreien – denn darunter gedeiht Schneeschimmel besonders gut.

Bevor sich das Jahr dann endgültig dem Ende neigt und die Bodentemperatur auf unter 9 Grad absinkt, sollte der Rasen noch ein letztes Mal gemäht werden. Achten Sie darauf, ihn nicht zu kurz zu schneiden. Sind die Halme zu kurz, kann Frost schneller in den Boden eindringen und die empfindlichen Rasenwurzeln schädigen.

Sträucher, Hecken und Bäume für den Winterschlaf zurechtstutzen

Bevor Ihr Garten seine wohlverdiente Winterruhe einlegt, sollten vor allem Obstbäume, Laubbäume, Beerensträucher, Hecken sowie spätblühende Stauden beschnitten werden. Denn nur wenn alte und abgestorbene Äste sowie trockenes Laub zum Ende der Saison hin ordentlich entfernt wurden, kann Ihr Garten im nächsten Frühjahr wieder befreit aufblühen.
Sind Sie unsicher, wie Sie Bäume und Hecken richtig beschneiden sollen? Orientieren Sie sich doch an diesen, einfach zu merkenden Stichpunkten:

  • Ein Drittel Jungtriebe zurückzuschneiden.
  • Ein Drittel Holztriebe zurückzuschneiden.
  • Ein Drittel Fruchttriebe zurückzuschneiden.
  • Alles, was diagonal wächst, einfach stehen lassen. 

Wichtig: Das Zurechtstutzen von Bäumen, Sträuchern und Hecken im Herbst kann schon mal eine Menge Laub aufwirbeln. Achten Sie unbedingt darauf, noch auf der Terrasse stehende Gartenmöbel regelmäßig von feuchtem Laub zu befreien. Denn besonders Eichenlaub enthält Gerbstoffe (Tannine), die unschöne Flecken auf Stühlen und Gartentisch verursachen können. Unser Tipp: Falls Ihr Komposthaufen vor lauter Laub aus allen Nähten platzt und Sie über ausreichend Platz verfügen, können Sie überschüssiges Laub auch separat in einer windgeschützten Ecke des Gartens sammeln. Ein Laubhaufen bietet vielen kleineren Tieren einen hervorragenden Unterschlupf für die kalten Wintermonate – sie werden es Ihnen sicherlich danken! Im kommenden Frühling können Sie das Laub dann nach und nach kompostieren.

ANZEIGE
 


Rosenschnitt im Herbst?

Rosen sollten vornehmlich im Frühjahr beschnitten werden, um ihnen einen gezielten Wuchsanreiz in die gewünschte Richtung und Form zu geben. Doch auch ein Herbstschnitt kann sinnvoll sein, denn so entfernen Sie abgestorbene Pflanzenteile, die sonst in der feucht-kalten Jahreszeit Nährboden für Pilze und Fäulnis werden können.

 

Frühblüher – Blumenzwiebeln setzen

Wenn sich das Jahr langsam dem Ende neigt, sollte man sich schon mal Gedanken über die Blütenpracht von morgen machen – denn die Blumenbeete für die nächste Saison wollen früh im Voraus geplant und vorbereitet werden. Welche Blumen sollen bei Ihnen in ein paar Monaten den Frühling einläuten? Leuchtende Osterglocken, duftende Hyazinthen, frische Tulpen – wer die Wahl hat, hat die Qual. Wenn Sie sich entschieden haben, sollten Sie unbedingt darauf achten, dass die Blumenzwiebeln trocken, druckfest und schimmelfrei sind. Ist eine Zwiebel schrumpelig oder weist bereits erste Austriebe vor? Sortieren Sie diese lieber direkt aus. Blumenzwiebeln sollten zeitig nach dem Kauf eingepflanzt werden, allerdings erst, wenn die Außentemperatur die 10-Grad-Marke nicht mehr überschreitet. Beim Einsetzen gilt eine einfach Faustregel: Zwiebeln doppelt so tief eingraben wie sie hoch sind. Damit Ihr Beet im Frühling ein schön üppiges Bild abgibt, sollten Sie die Zwiebeln nicht zu weit auseinander setzen.

 

Mögen Sie romantische Gärten in denen es viele kleine Details zu entdecken gibt? Werden Sie kreativ und integrieren Sie doch ein paar Krokusse in die Rasenfläche. Graben Sie dafür ein kleines Pflanzloch und setzen Sie die Zwiebeln ein. Jetzt noch gut wässern und dann die Stelle wieder mit dem ausgegrabenen Stück Grasnarbe bedecken. Wem das Graben mit einem Sparten zu beschwerlich ist, kann auch zu praktischen Pflanzhilfen greifen. Diese sind für kleines Geld in jedem gut sortieren Gartencenter zu bekommen.
Achtung: Es gibt auch nicht winterharte Blumenzwiebeln, die nach dem ersten Nachtfrost des Jahres ausgegraben werden müssen – so zum Beispiel die Knollen von Dahlien, Begonien und manchen Gladiolen. Legen Sie sie nach dem Ausgraben einfach in eine Holzkiste und stellen diese zum Überwintern in den Keller. Alternativ können die Knollen auch auf einem Bett aus trockenem Torf im Keller eingelagert werden.

Nutzgarten – die letzte Kräuterente des Jahres

Haben Sie sich im Frühjahr einen Nutzgarten angelegt, der Sie die ganze Saison über zuverlässig mit frischen Kräutern und Gemüse versorgt hat? Achten Sie darauf, ihn im späten Herbst noch ein letztes Mal gut abzuernten und danach auf die kalten Monate vorzubereiten, denn viele Kräuter überstehen Frost und niedrige Temperaturen nicht. Bei manchen Kräutern handelt es sich um Stauden, was bedeutet, dass sie ihre oberirdischen Teile im Herbst abwerfen und im Frühling aus dem Wurzelstock wieder komplett neu austreiben. Dazu zählen unter anderem Minze und Oregano. Schneiden Sie die Kräuter samt Stängel ab und trocknen Sie die noch brauchbaren Abschnitte, um diese auch noch während der Wintermonate zum Würzen von Speisen verwenden zu können.
Es gibt auch Kräuter, die mit den Jahren verholzen. Das bedeutet, dass sie, im Gegensatz zu Stauden, einen festen Stamm entwickeln aus dem sie im Frühling immer wieder frisch austreiben. Zu diesen Kräutern gehören unter anderem Lavendel, Salbei, Thymian oder Bohnenkraut. Von ihnen sollten im Herbst nur noch wenige Stängel geerntet werden, denn sie brauchen ihr Laub, um sich im Winter vor Frost und Kälte zu schützen. Erst gegen April sollte man sie dann kräftiger zurückschneiden. Beim Salbei erkennt man zum Beispiel schon im Herbst die Blätter am Stamm, die im kommenden Jahr stärker austreiben werden.
 
Neben winterharten Kräutern gibt es auch die, die kältere Temperaturen zwar vertragen, aber vor zu starkem Frost geschützt werden müssen. Hierzu zählen zum Beispiel empfindlichere Lavendelsorten, Lorbeer oder Rosmarin. Wer die Pflanzen nicht ins Haus holen möchte, kann sie auch draußen stehen lassen – allerdings nur, wenn sie vorher mit einem qualitativ hochwertigen Vlies umwickelt wurden.
Sollte es sehr kalt werden, können die Pflanzen auch komplett mit dem Vlies abgedeckt werden. Achten Sie dabei unbedingt darauf, das Vlies mit Steinen am Boden zu fixieren. Zusätzlichen Schutz erhalten die Pflanzen, wenn man den Boden etwa fünf Zentimeter dick mit einer Schicht aus gehäckselter Rinde (Rindenmulch) oder Laub bedeckt. Die Schicht dämmt den Boden und schützt so die Wurzeln der Pflanzen gegen zu starken Frost. Im Frühling wird das Vlies dann wieder aus dem Beet oder Kübel entfernt.
Viele Gemüsesorten sind da unempfindlicher. Tomaten können noch bis zum ersten Frost geerntet werden. Kohl und Wurzelpetersilie bleiben sogar noch ein paar Wochen länger im Beet.
Wenn dann irgendwann alles abgeerntet wurde, kann die freie Fläche noch einmal ordentlich gedüngt werden. Ist das getan, darf auch der Boden im Nutzgarten endlich seine verdiente Winterpause einlegen.

Terrasse und Balkon winterfest machen

Wenn sich der Herbst irgendwann endgültig dem Ende zuneigt, sollten Gartengeräte gründlich gereinigt und repariert werden, damit sie in der nächsten Gartensaison direkt wieder einsatzbereit sind. Nach der Reinigung müssen sie dann an einem trockenen und frostfreien Ort eingelagert werden. Perfekte Bedingungen bieten zum Beispiel Gartenhäuser, Geräteschuppen, Keller oder Garagen. Denken Sie auch an Ihre elektrischen Geräte im Freien, wie zum Beispiel Gartenpumpen und Brunnen. Haben Sie einen Gartenteich mit Wasserpumpe? Nehmen Sie sie aus dem Wasser und lagern Sie das Gerät bis zum Frühjahr im Keller. Werfen Sie auch einen Blick auf das Dach Ihres Hauses, besonders in die Dachrinnen. Entfernen Sie Laub und Moos, damit das Regenwasser in den nächsten Monaten gut ablaufen kann. Falls Sie einen außenliegenden Wasseranschluss im Garten haben, drehen Sie ihn sicherheitshalber ab – so beugen Sie möglichen Frostschäden im Rohrsystem vor.

Besitzer einer Gartenhütte sollten diese jetzt auf undichte Stellen untersuchen, damit eingelagerte Geräte und Möbel während der hierzulande oft regenreichen Wintermonate keinen Wasserschaden erleiden. Risse im Holz von Dach und Wänden können schnell ausfindig gemacht und repariert werden. Haben Sie im Garten Brennholz für Ihren Ofen gestapelt? Sorgen Sie rechtzeitig für eine trockene und sichere Lagerung, damit Sie den ganzen Winter über ausreichend trockenes Holz zu Verfügung haben.
 

Diesen Ratgeber-Artikel teilen

Dieser Artikel behandelt die Themen Gartenpflege und Herbst .

Leser-Bewertung:

Aktuell wurden noch keine Bewertungen zu diesem Artikel abgegeben.

Folgende Ratgeber-Artikel könnten Dich auch interessieren:

Gartenzäune: Sichtschutz und Design-Element

Heute sind moderne Gartenzäune nicht nur ein Sichtschutz, sondern dienen auch als Element des Garten-Designs. In unserer hektischen Welt wird der Wunsch nach Zurückgezogenheit und Ruhe im eigenen Garten immer größer. Zusammen mit Freunden oder der Familie sitzt man im Garten und entspannt sich fernab der Sichtweite der Nachbarn. Deshalb ist es so wichtig, einen Zaun zu wählen, der sowohl als Sichtschutz dient als auch für ein heimeliges Gefühl sorgt. Mittlerweile gibt es viele Design-Ideen für die moderne Gartengestaltung.

Weiterlesen

Sichtschutz für Terrasse und Garten mit Pflanzenkübeln

Sommer, Sonne, Gartenzeit. Wir Deutschen verbringen viel Zeit im Garten, sobald die Sonne scheint. Damit Sie richtig relaxen können, ist eine gewisse Privatsphäre das A und O. Erfahren Sie, wie eine echte Alternative zu herkömmlichen Sichtschutzelementen bei Ihnen im Freien einen ganz neuen Look schafft.
 

Weiterlesen

Gartenhäuser kauft man am besten im Winter

Die beste Zeit für den Kauf eines Holz-Hauses für den Garten ist der Winter. Zum einen gibt es im Winter ohnehin nur wenig im Garten zu tun, zum anderen winken außerhalb der typischen Saison auch bei Gartenhäusern satte Spar-Rabatte.

Weiterlesen