Dank Bausparvertrag zum Eigenheim: Das musst Du wissen

Bausparverträge galten lange Zeit als der Königsweg, um günstig und sicher zum Eigenheim zu gelangen. Diese Einschätzung hat sich in den zurückliegenden Jahren gefühlt um 180 Grad gedreht, was vor allem am von der Europäischen Zentralbank (EZB) vorgegebenen Leitzins liegt. Jener hält seit März 2016 konsequent die 0,00 %.
Dass die niedrigen Zinsen irgendwann in den nächsten Jahren der Vergangenheit angehören, dürfte jedoch ebenso sicher sein wie das mit dieser Entwicklung verbundene Comeback des Bausparvertrags. Wir rufen Dir dieses klassische Konzept der Baufinanzierung in Erinnerung.
 

Worum handelt es sich bei einem Bausparvertrag?

Das Grundkonzept trägt der Bausparvertrag bereits in seinem Namen: Es handelt sich um einen Sparvertrag, dank dem Anleger nicht mehr nach einer sicheren Baufinanzierung suchen müssen. Du schließt den Bausparvertrag bei einer Bausparkasse ab, deren 12 Dir momentan hierzulande zur Auswahl stehen. Gemeinschaftliches Sparen ist bei Bausparverträgen ein wichtiges Schlagwort:

Deine Einzahlungen beziehungsweise späteren Tilgungsraten nutzt die Bausparkasse, um anderen Sparern aktuell das Darlehen auszuzahlen – erhältst Du Dein Bauspardarlehen, stammt die Summe aus den Spar- und Tilgungsraten anderer Bausparkassenkunden.

Daran erkennst Du bereits, dass diese Form der Baufinanzierung aus einem von Dir selbst angesparten Betrag und dem Dir von der Bausparkasse ausgezahlten Bauspardarlehen besteht. Als Finanzierungsanlässe sind wohnwirtschaftliche Zwecke zugelassen. Neben dem Kauf einer Eigentumswohnung oder eines Hauses sind auch alle Maßnahmen rund ums Modernisieren, Umbauen und Renovieren abgedeckt.

 

Was zeichnet die einzelnen Phasen eines Bausparvertrags aus?

3 Phasen sind für einen gängigen Bausparvertrag kennzeichnend. Dabei handelt es sich um die Sparphase, die Zuteilung und die Darlehens- beziehungsweise Tilgungsphase. Alles beginnt also mit der Sparphase, die in der Regel um die 7 oder 8 Jahre dauert.

In dieser Zeit zahlst Du monatlich einen von Dir definierten Betrag auf Dein Konto bei der Bausparkasse ein. Deine Sparsumme erhöht sich so natürlich stetig – auch durch die Verzinsung durch die Bausparkasse und Bausparförderung wie die Wohnungsbauprämie –, allerdings wandert das Geld tatsächlich in den gemeinschaftlichen Topf.

Du zahlst so lange ein, bis 40 oder gar 50 % der Bausparsumme angespart sind. Es folgt bei Erfüllen der dazu nötigen Voraussetzungen die Zuteilung, bei der Du Dich zwischen der Auszahlung Deiner Sparsumme und des Bauspardarlehens entscheiden kannst. In letztgenanntem Fall folgt die Darlehensphase, in der Du den Kredit tilgst.

Welche Vorteile sind mit einem Bausparvertrag verbunden?

Ist Dir Planungssicherheit besonders wichtig, dürfte ein Bausparvertrag genau das richtige Finanzierungskonzept für Dich sein. Sämtliche Konditionen stehen nämlich bereits vor Vertragsabschluss fest, wodurch Du sowohl die zu erwartenden Zinsen als auch die Höhe Deiner Tilgungsraten kennst.

Zugleich herrscht bis zur abschließenden Tilgungsrate Zinssicherheit, weshalb Veränderungen am Finanzmarkt keine Auswirkungen auf Deinen Tarif haben (sollten). Staatliche Förderungen sind der zweite bedeutende Vorzug, mit dem Bausparverträge locken. Die Arbeitnehmersparzulage und die Wohnungsbauprämie können Deine Bausparsumme auf Antrag erhöhen – die Erfüllung einiger Vorgaben vorausgesetzt (7-jährige Sperrfrist).

Mit Bausparverträgen sind aber nicht nur positive Schlagzeilen verbunden. Aufgrund der extrem niedrigen Zinsen und der aus Sicht der Bausparkassen daraus resultierenden Schieflage des Konzeptes müssen sich Bausparkassenkunden immer wieder mit kommentarlosen Kündigungen herumschlagen. Dass Gerichte jene als rechtens ansehen, ist kein gutes Zeichen für Verbraucher.
 

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Bildquelle: © fotolia.com/goodluz

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