In 5 Schritten zum optimalen Fenster

Ob Neubau oder Renovierung, die Wahl der Fenster kann den Erfolg entscheidend beeinflussen. Zum einen sind sie sozusagen die „Augen des Hauses“ und haben eine dementsprechende optische Wirkung, zum anderen bestimmt die Bauart die Wärmedämmerung und Sicherheit – zwei nicht zu vernachlässigende Faktoren.
Folgende Tipps helfen Ihnen, das richtige Fenster für Ihr Heim zu finden:

1. Wählen Sie die optimale Größe

Bei Renovierungen ist die Fenstergröße in der Regel fest vorgegeben, sofern nicht bauliche Veränderungen geplant sind. Bei Neubauten haben Sie allerdings Einfluss auf die Wahl Ihrer Fenstergröße: große Fenster = viel Licht. Allerdings sind helle, lichtdurchflutete Räume nicht immer das einzige Ziel. Bei der Platzierung, Größe und Menge Ihrer Fenster sollten Sie auf alle Fälle auch folgende Punkte beachten:

  • Wo wird Stellfläche für Schränke, Betten, Schreibtisch etc. benötigt?
  • Wo ist die Simshöhe durch Arbeitsflächen etc. vorgegeben?
  • Wo behindern große Fenster beim Öffnen die Raumnutzung?
  • Wo bieten sich bodentiefe Fenster an?
  • Wo können Dachfenster zusätzliche Helligkeit bringen?

Suchen Sie gezielt Antworten auf diese Fragen und verbinden Sie die Möglichkeiten in jedem Raum zu einem stimmigen Gesamtbild von außen – schon haben Sie Ihre optimalen Fenster in Anordnung und Größe.

2. Bestimmen Sie Ihre Fensterfarbe

Der Klassiker sind weiße Fenster – sie passen zu jeder Fassadenfarbe und sind auch innen neutral bei der Gestaltung der Wände. Doch zeigen Sie ruhig Mut zur Farbe! Naturgetreue Holztöne geben insbesondere Häusern im ländlichen Stil ein authentisches Aussehen.
Moderne Eigenheime punkten dagegen mit Fensterfarben, die Akzente setzen. Hier sind kräftige Farben wie zum Beispiel ein Grün, Blau, Grau oder sogar ein dunkles Rot angesagt, die gezielt einen Kontrast zur Putzfarbe setzen.

3. Sprossen ja oder nein

Bei der Entscheidung für oder gegen Sprossen gibt es kein Richtig oder Falsch. Hier geht es in erster Linie ums Gefallen. Sprossenfenster unterstreichen den Landhausstil, sind aber auch durchaus bei schlichten, modernen Häusern zu finden.
Sprossen müssen nicht nur im typischen Karo-Muster angeordnet sein. Auch Einzelsprossen senkrecht oder waagerecht erzielen ihre Wirkung und können zum Beispiel Fenster optisch breiter oder höher wirken lassen.
Außerdem können Sie sich bei der Wahl der Sprossen zwischen innenliegenden Sprossen (pflegeleicht) und außen aufgebrachten Sprossen (edel, rustikal) sowie unterschiedlichen Sprossenbreiten entscheiden.
 

4. Bestimmen Sie Glasart und –optik

Fensterglas gibt es in unterschiedlichen Sicherheitsstufen, mit verschiedenen Dämmeigenschaften und natürlich in mehreren optischen Varianten.
Letzteres ist am einfachsten zu entscheiden – standardmäßig wird in den Räumen Klarglas eingesetzt. Ausnahmen können zum Beispiel Bäder, Abstellräume und Eingangsbereiche sein. Um hier die Einblicke von außen zu begrenzen und trotzdem Licht herein zu lassen, wird in diesen Bereichen häufig Ornamentglas verwendet. Die Klassiker sind Chinchilla und Satin, die nur verschwommenen Durchblick ermöglichen.
Bezüglich Wärmedämmung sollten sie darauf achten, dass die Dämmwirkung der Fenster mit der Dämmung der Wände zusammenpasst. Insbesondere bei der Renovierung von Altbauten kann ein Fenster mit hoher Wärmedämmung zu Feuchtigkeit und Schimmel an den Wänden führen, da plötzlich die Außenwand und nicht mehr das Fenster der kühlste Punkt ist, an dem sich die Luftfeuchtigkeit niederschlägt. Lassen Sie sich im Zweifel gezielt beraten, um Langzeitschäden zu vermeiden.

5. Last but not least – der Griff

Fenstergriffe gibt es in verschiedenen Farben, Formen und Materialien. Auch hier ist der Klassiker ein weißer Griff, schlicht und angenehm in der Handhabung.
Gerade bei farbigen Fenstern oder Rahmen in Holzoptik kann allerdings ein metallischer oder farbiger Griff deutlich harmonischer wirken. Beachten Sie auch den sonstigen Stil Ihrer Inneneinrichtung – zum Beispiel Tür- und Möbelbeschläge – um die für Ihr Heim optimale Variante zu finden.
Bei Bedarf können Sie auch abschließbare Fenstergriffe wählen. Dies kann beispielsweise in Kinderzimmern oder bei bodentiefen Fenstern sinnvoll sein, um Gefahren durch offene Fenster zu minimieren.

Fazit

Fenster sind ein entscheidender Faktor sowohl für die optische Wirkung eines Hauses als auch für die Funktion. Nehmen Sie sich daher Zeit bei der Auswahl Ihrer Fenster, informieren Sie sich umfassend, lassen Sie sich beraten. Nutzen Sie alle Quellen, die Ihnen zur Verfügung stehen: zum Beispiel Fensterkonfiguratoren im Internet, Händler vor Ort, Messen rund um den Hausbau oder Erfahrungen anderen Bauherren. Besuchen Sie Musterhäuser und spazieren Sie mit offenen Augen durch Baugebiete – nach kurzer Zeit haben Sie sicher Ihren Stil gefunden!

Bildquelle: © fotolia.com/tarasov_vl

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Dieser Artikel behandelt die Themen Fenster , Einbau , Umbau , Tipps und optimale Fenster .

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Kommentare:

Julius ()

Super genau nach so einer tollen Übersicht bzgl. des Erwerbs neuer Fenster habe ich gesucht. Beispielsweise habe ich nicht an die Glasart und deren Auswirkung auf die Optik nachgedacht. Unsere Badzimmer hat beispielsweise eine Fensterstelle. Dann würde sich Chinchilla und Satin gut eignen Dank Ihres Rates.

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