Baunebenkosten beim Hausbau

Ein Hausbau ist ein großes Unterfangen, bei dem nicht nur im finanziellen Bereich vieles bedacht werden muss. Einer der häufigsten Punkte, bei denen hier Fehler geschehen, ist die Berechnung der Baunebenkosten. Sind sie nicht alle abgedeckt, kann es geschehen, dass mitten unter dem Bau das Geld ausgeht. Dann braucht man einen weiteren Kredit, der nicht immer einfach zu bekommen ist. Daher ist es wichtig, sich frühzeitig zu informieren welche Baunebenkosten das Haus verursachen wird und wirklich alle Kostenpunkte mit einzuplanen.

 

Welche Baunebenkosten gibt es?

Unter den Nebenkosten werden alle Kosten zusammengefasst, die beim Bau eines Hauses anfallen und nicht direkt dem Grundstückspreis oder dem Baupreis zuzurechnen sind. Um einen besseren Überblick zu haben unterteilt man sie üblicherweise nach dem Zeitpunkt zu dem sie auftreten in vier Gruppen.

Bereits beim Grundstückkauf sind eine Maklerprovision, Notarkosten, eine Gebühr für den Eintrag in das Grundbuch und die Grunderwerbssteuer zu berücksichtigen. Sie werden als Prozentsatz des Grundstückspreises berechnet, sind aber teilweise je nach Bundesland verschieden.

In der Bauvorbereitungsphase fallen Kosten für Baugenehmigung, Bauvertragsprüfung, statische Prüfung, Vermessung, Boden- oder Baugrundgutachten, Errichtung der Baustraße und Bereitstellung von Wasser und Strom für den Bau, sowie für Aushubarbeiten, Entfernung der ausgehobenen Erde und Erschließungs- und Anschlusskosten an. Situationsabhängig können auch Abrissarbeiten oder Baumfällungen nötig werden.

Während der Bauzeit sind Versicherungsgebühren für Bauherrenhaftpflichtversicherung, Bauleistungsversicherung, Bauhelfer- und Feuer-Rohbauversicherung und die Leistungen des Architekten zu bezahlen. Außerdem gibt es Kosten für das Baugutachten und die Baubegleitung durch den TÜV oder Bauherrenschutzbund. Auch darf man nicht übersehen, dass bereits Kreditzinsen für den Baukredit fällig werden.

Nach Abschluss der Bauarbeiten sind je nach Ausbaustufe noch der Innenausbau und die Anlegung von Außenanlagen, wie Gartenwegen, zu finanzieren. Mit manchen Einrichtungsgegenständen kann man freilich eine Weile warten, doch Küche, Fußböden und Ähnliches müssen vorhanden sein, wenn man einziehen möchte.

Tipps und Tricks

Am sichersten lassen sich die Baunebenkosten berechnen, wenn man gleich zu Anfang eine Checkliste erstellt, anhand derer man genau prüfen kann, ob alle Posten in der Rechnung vorhanden sind. Dabei sollte man auch gleich mit eintragen, wer der Ansprechpartner für welche Ausgabe ist. Leider gibt es nämlich keine übergeordnete Stelle, an die man sich wenden kann. Es dauert also meistens eine Weile, bis man alle Informationen gesammelt hat.

Oft ist im Voraus auch noch keine fixe Angabe eines Betrages möglich. Dann lohnt es sich, die Kosten in der Planung eher hoch einzuschätzen. Wenn am Ende noch Geld übrig bleibt, kann dieses zur Rückzahlung des Kredites oder für die Anschaffung von Hausrat eingesetzt werden. Kann das Haus am Ende nicht bezugsfertig gemacht werden, weil der Innenausbau nicht bezahlt werden kann, ist man dagegen oft gezwungen einen Kredit zu sehr ungünstigen Bedingungen aufzunehmen.

Manche Kreditverträge sehen auch gleich die Möglichkeit einer Nachfinanzierung vor. Wer dabei schon beim Abschluss genau auf die Konditionen achtet, kommt auch bei einem Planungsfehler in der Nebenkostenberechnung noch günstig davon. Zudem kann das zusätzlich benötigte Geld dann rascher und unkomplizierter ausgeborgt werden.

Bei vielen Posten in der Nebenkostenliste ist man nicht auf einen bestimmten Dienstleister oder Fixbetrag angewiesen. Dann lohnt es sich, viele Angebote einzuholen und zu vergleichen. Nicht immer ist der bekannteste oder nächstgelegene Anbieter auch der billigste.

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Bildquelle: Unsplash.com

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